Ausländische Pflegefachkräfte im Saarland - Gekommen um zu bleiben?

Ausländische Pflegefachkräfte im Saarland - Gekommen um zu bleiben?

Rückblick zum IQ Forum Pflege am 29. September 2022

 

Wie können wir es schaffen, im Ausland rekrutierte Pflegefachkräfte dauerhaft in saarländischen Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu halten? Darüber diskutierten Expert*innen aus dem IQ Netzwerk Saarland gemeinsam mit Vertreter*innen saarländischer Gesundheitseinrichtungen am Donnerstag, 29.9.2022, an der HTW des Saarlandes.

Das Thema Pflege und der dort herrschende Fachkräftemangel sind in aller Munde. Auch im Saarland rekrutieren viele Einrichtungen Pflegefachkräfte aus dem Ausland. Doch die Fluktuation ist hoch und der Invest muss sich lohnen. Wie schafft man es, diese Fachkräfte zu halten?

Erfahrene Einrichtungen, wie das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) bestätigen: „Nach 3 Jahren der Erfahrung können wir sagen, es lohnt sich! Wir rekrutieren direkt in Mexiko. Alle 14 Fachkräfte aus 2021 sind geblieben und bauen sich gerade ein Leben hier auf. Weitere 28 sind im Juni dieses Jahres gekommen. 2023 sollen weitere 80 (!) Mexikaner*innen alleine ans UKS kommen. In weiteren Ländern wie Indien und Kosovo  laufen Vorbereitungen der Anwerbung.“, so Claudia Knobloch, zuständig für die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte am UKS.

Doch worauf kommt es an, wenn man diese Fachkräfte auch im eigenen Unternehmen halten will? Gerade in der Altenpflege herrscht die Angst, dass die angeworbenen und ausgebildeten Fachkräfte gleich nach der Anerkennung in die großen Kliniken abwandern. Katrin Dubiel vom IQ Netzwerk Saarland betont: „die ‚innere Kündigung‘ entsteht meist in der ersten Zeit des Ankommens durch negative Erfahrungen. Daher ist diese Zeit so wichtig zu gestalten. Die soziale Integration muss ich – wenn notwendig mit Unterstützung – selbst in die Hand nehmen, so ist das positive Gefühl an mich als Einrichtung gebunden.“ Und so bestätigen auch die Erfahrenen in diesem Business die große Bedeutung einer emotionalen Unterstützung und dass die Integration schon lange vor der Einreise beginnen müsse und auf keinen Fall zu früh enden dürfe. Bereits im Herkunftsland sollte eine Vertrauensbasis geschaffen werden. Auch aufnehmende Teams müssten von Anfang an mitgenommen werden und es müsse signalisiert werden: ‚ihr seid nicht alleine, wir sind da, ihr habt unsere Unterstützung‘, so Knobloch vom UKS. Dies geht von der Wohnungssuche über soziale Kontakte und Angebote bis hin zur Regelung des Familiennachzugs und beinhaltet auch eine offene Kommunikation über Möglichkeiten der persönlichen, beruflichen Entwicklung.

Ein Netzwerk an Partner*innen und der gegenseitige Austausch sind hier besonders wichtig. Das IQ Netzwerk Saarland hat hier mit dem „IQ Forum Pflege“ einen geeigneten Rahmen geschaffen. Gerade kleinere Unternehmen, die an einer Beschäftigung bzw. Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte interessiert sind und Unterstützung benötigen, können sich direkt an das IQ Netzwerk Saarland wenden oder auch an das IQ Projekt Faire Integration bei der Agentur für Arbeit des Saarlandes.

Kontakt

Ansprechpartnerin für das Thema Pflege im IQ Netzwerk Saarland
Katrin Dubiel
Tel.: 0681/5867 99025 (Mo-Do 09:00-14:00 Uhr) – E-Mail: dubiel(at)gim-htw.de

Fachkräfteeinwanderung FE Saar – Agentur für Arbeit Saarland

Felix Kraus  und Ruben Schmitt
Alle Informationen und Kontaktdaten finden Sie hier.

IQ Begleitung Diversity-Prozesse im Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswesen - DRK Saarland e. V.
Rabea Pallien und Mehdi Harichane 
Alle Informationen und Kontaktdaten finden Sie hier.

 

Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier.